Kommunbrauhaus Schlüsselfeld
Von März bis November jeden Jahres brauen wir, meist Sonntags bis Mittwochs, im Kommunbrauhaus im Freilandmuseum unser süffiges "Zwickel".
Der Arbeitsprozess beginnt früh um 7.00 Uhr und endet um ca 15.30 Uhr mit dem Finale, dem Ausschlagen des Bieres und der letzten Hopfengabe im Kühlschiff.
Unser Museumsbraumeister Sigi hat aus der Erfahrung gelernt, daher muss dies, immer durch die zarten Hände einer hübschen Dame, der "Hopfenaromageberin" geschehen, damit das Bier über Nacht nicht sauer wird, und nach dem Gärungsprozess besser mundet!
Wer die Bierherstellung selbst erleben möchte oder für seinen bierliebenden Partner oder Freund ein besonderes Geschenk sucht, der ist hier richtig.
Unser Braumeister Sigi Brückler führt sie einen Tag lang, im Brauhaus Schlüsselfeld, in die Geschichte und den Herstellungsprozess des Bieres ein. Der Brauvorgang wird ausführlich erläutert und selbstverständlich muss selbst mit Hand angelegt werden.
Vom anfänglichen Schüren des Sudkessels bis zum Ausschlagen des Bieres ins Kühlschiff. Am Ende des Tages besteht die Möglichkeit im gemütlichen "Wirtshaus am Kommunbrauhaus" den Tag ausklingen zu lassen.
1730 erbaute die Stadt Schlüsselfeld, Landkreis Bamberg, ihr eigenes, sogenanntes Kommunbrauhaus. Hier duften Bürger, auf deren Grundbesitz ein Braurecht lag, Bier brauen.
Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts lässt sich für diesen Ort das Kommunbrauwesen belegen.
Ab 1902 ging das Brauhaus in den Besitz dreier Brauberechtigter über.
Es wird vom Kommun- zum Gemeinschaftsbrauhaus.
Gerhard Scheubel als letzter Besitzer braute in diesem Brauhaus bis 1970.
Das Bierbrauen eine lange Tradition in Franken - ein Grund im Freilandmuseum Bad Windsheim die Baugruppe Brauwirtschaft in Franken zu gründen.
Es entstanden 3 Gebäude im Museum: die Gastwirtschaft aus Mühlhausen, das kleine Hofbrauhaus aus Kraisdorf und das Kommunbrauhaus aus Schlüsselfeld.
Das Kommunbrauhaus wurde im September/Oktober 1988 in Schlüsselfeld abgebaut und der Wiederaufbau im Museum erfolgte 1994/95 als Spende der Familie Scheubel.
Im April 1996 wurde dann diese Gebäudegruppe im Museum eingeweiht und unter Leitung von Herrn Gerhard Scheubel der erste Sud im Kommunbrauhaus eingebraut. Im Schlüsselfelder Brauhaus sollte nun regelmäßig gebraut werden.
Das Hofbräuhaus aus Kraisdorf dagegen sollte ein reines Anschauungsobjekt sein.
Auf Grund des guten Zustandes und der vollständig erhaltenen Einrichtung wird auch hier seit 1997 regelmäßig zum Tag des Bieres (23.April) gebraut. Hier wird in reiner Handarbeit auf dem ältesten noch funktionsfähigen Brauhaus der Welt ein Sud eingebraut.
Im Brauhaus Schlüsselfeld wird seit 1996 wöchentlich gebraut und der Besucher kann hautnah miterleben wie vor über 100 Jahren modern Bier gebraut wurde.
Die Anlage besteht aus der Sudpfanne von 1852 dem Maische- und Läuterbottich, Becherwerk, die im Dachgeschoss stehende Schrotmühle und Kühlschiff. Rührwerk, Becherwerk und Schrotmühle werden über die Transmission angetrieben und zeigt schon den mechanisierten Technikstand des 19.Jahrhunderts. Der Sudkessel wird mit Holz befeuert.
Auf dieser Anlage konnte im Gegensatz zum Kraisdorfer Brauhaus ( 300 Jahre zurück und mindestens 5 Leute) ein Mann Bier brauen